Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten aktuellen und abgeschlossenen Forschungsthemen in der Sportpsychologie.
Aktuelle Forschungsprojekte
In dem durch die EU geförderten Erasmus+ Sport-Programm geht es um die Entwicklung und Evaluation eines Dopingpräventionsprogramms, das auf der virtual reality Technologie basiert. Das Projekt wird von Prof. Vassilis Barkoukis an der Universität Thessaloniki (Griechenland) geleitet und zusammen mit den Partnerinnen und Partnern an der Aalborg Universität (Dänemark), Curtin University of Technology (Australien), Sheffield Hallam University (Großbritannien), Universität Bukarest (Rumänien), European Network Of Sport Education (Österreich) durchgeführt.
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Entwicklung und Evaluation eines wertebasierten Dopingpräventionsprogramms im Nachwuchsleistungssport
Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung, Implementierung und Evaluation einer evidenzbasierten psychosozialen Intervention, die darauf abzielt, Dopingabsichten von Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchssportlern zu minimieren. Das Interventionsprogramm setzt dabei den Schwerpunkt auf moralische Variablen, die mit Doping in Verbindung stehen. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Az. ZMVI4-070301/18-19).
Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebseite.
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From research to application: An evidence-based psychosocial intervention for doping prevention in young athletes
In diesem Projekt geht es um die Entwicklung eines neuen Dopingpräventionsprogramms für Jugendliche, das auf der Ausbildung und Stärkung moralischer Kompetenzen basiert. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit Maria Kavussanu (University of Birmingham, Prinicipal Investigator) und Antonis Hatzigeorgiadis (University of Thessaly, Co-Investigator) durchgeführt und wird von der WADA gefördert.
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Entwicklung eines wertebasierten Anti-Doping Trainingsmoduls
Im SMART Projekt werden die Werte von Spitzensportreibenden dahingehend untersucht, ob sie im Einklang mit den “Spirit of Sport” Werten stehen. Basierend auf diesen Ergebnissen geht es darum ein Anti-Doping Training für Sporttreibende und ihre Entourage zu entwickeln, das Entscheidungen gegen Doping unterstützt. Andrea Petroczi (Kingston University) ist Principal Investigator und führt das durch das IOC Projekt finanzierte Projekt zusammen mit weiteren Partnern aus Italien, Griechenland und Russland durch.
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Im Leistungssport zeigt sich eine wachsende Anzahl an Athletinnen und Athleten, die Auffälligkeiten im Ernährungsverhalten zeigen, die Anzeichen einer bestehenden Essstörung sein können. Die Prävalenz pathologischen Essverhaltens im (Leistungs-)Sport wird für Männer mit bis zu 19 % und für Frauen sogar mit bis zu 45 % beziffert (Ewers, Halioua, Jäger, Seifritz & Claussen, 2017). Über die Prävalenz von Nachwuchsleistungsportlerinnen und -sportlern ist bislang nur wenig bekannt. Gegenüber sogenannten Hochrisikosportarten für Essstörungen wie ästhetische, technisch-kompositorische und gewichtsbasierte Sportarten, wird auch den Niedrigrisikosportarten wie Ballsportarten ein Potential für die Entstehung von Essstörungen zugeschrieben (Krentz, 2012). Vor diesem Hintergrund wird empfohlen sowohl männliche als auch weibliche Sportler aller Sportarten vor allem im Nachwuchsbereich auf Anzeichen eines gestörten Essverhaltens zu untersuchen (Bonci et al., 2008; Bratland-Sanda & Sundgot-Borgen, 2013; Ewers et al., 2017; IOC). Hierfür eignet sich die jährliche Grund-(Sporttauglichkeits-)Untersuchung.
Das Ziel der Studie ist eine Aussage zur Prävalenz von Essstörungen bei Sportlerinnen und Sportlern im Landes-Kader im Land Sachsen zu treffen. Gleichzeitig sollen potentielle, persönliche und situative Einflussfaktoren bei einer möglichen Entwicklung einer Essstörung ausgemacht werden. Aus beidem sollen schließlich Handlungsmaßnahmen für Sporttreibende und Trainerinnen wie auch für die Eltern abgeleitet werden, die möglichen Belastungsspitzen bzw. potentiellen Erkrankungsrisiken vorbeugen.
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Neben Sportverletzungen nimmt das Thema Sportsucht immer mehr an Bedeutung zu. Sporttreibende, die unter einer Sportsucht leiden, trainieren bis an ihre psychologischen und körperlichen Grenzen und teilweise darüber hinaus. Eine konkrete Prävalenzrate von Sportsucht existiert aufgrund des schwer zu differenzierenden Erscheinungsbildes und sehr unterschiedlicher Messinstrumente nicht. Häufig handelt es sich um ein komorbides Syndrom oder um eine sehr enge Bindung an das Sporttreiben. Auch sind die Entstehungsmechanismen einer Sportsucht noch nicht vollständig geklärt. Die Forschung in diesem Bereich untersucht neben den bio-psycho-sozialen Einflussfaktoren auch die Entstehungsgeschichte einer Sportsucht.
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Verhaltensänderung im Bereich Bewegung und Ernährung
Das Projekt besteht aus verschiedenen Studien zur Untersuchung von behavioralen, motivationalen und volitionalen Aspekten der Verhaltensänderung. Die Studien sollen Aufschluss über verhaltensbezogene Bedingungen geben, z.B. zum Einsatz und zur Wirkung verwendeter Strategien und zur Entwicklung von Gewohnheitsverhalten. Dabei werden zudem die Aspekte Regelmäßigkeit, zeitliche Konsequenz sowie Wohlbefinden und Stimmung untersucht. Hinsichtlich der Strategien ist dabei interessant, wie häufig diese Strategien im Alltag verwendet werden und wie effizient sich deren Anwendung darstellt. In einer Studie zur Gewohnheitsentwicklung werden Teilnehmer:innen in einer 12-wöchigen Längsschnittstudie untersucht, die ein gesundheitsorientiertes Verhalten wählen und dieses täglich praktizieren. Die Ergebnisse tragen dazu bei, den Prozess der Verhaltensänderung besser zu verstehen.
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Zweistufiges Präventionsprojekt zur Förderung der psychischen Gesundheit im Nachwuchsleistungssport
Das Ziel des Projektes ist die Förderung der psychischen Gesundheit von Nachwuchsleistungsathlet:innen. Mithilfe der Entwicklung, Evaluation und Implementierung eines zweistufigen Präventionsprogramms soll depressiven Symptomen von jungen Leistungsathlet:innen vorgebeugt, diese frühzeitig erkannt und bei Vorhandensein psychotherapeutisch behandelt werden. Das zweistufige Präventionsprogramm besteht aus einer universellen Prävention (Stufe 1) und einer indizierten Prävention (Stufe 2).
In Stufe 1 wird durch Workshops grundlegendes Wissen zu depressionsrelevanten Themen wie Stress und Stressverarbeitung, Kommunikation und Interaktion sowie zu physiologische Bedingungsfaktoren vermittelt. In Stufe 2 werden in Gruppensitzungen Strategien zur Stress- und Emotionsregulation, zur Stärkung sozialer Kompetenzen und dem Selbstwertgefühl sowie zu einer nicht-sportbezogenen Identität vermittelt. Das Projekt wird gemeinsam mit den Kolleg:innen der Klinischen Kinder- und Jugendpsychologie der Universiät Leipzig durchgeführt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebseite.
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In Kooperation mit dem Landessportbund Sachsen verfolgen wir eine Trainer:in-Qualifizierung durch regelmäßige und fachlich angeleitete kollegiale Fallberatung (Supervision) insbesondere in den Bereichen Kommunikation, Pädagogik/Didaktik und Psychologie, womit die Handlungssicherheit der sächsischen Trainer:innen geschult und gestärkt werden soll. Ziel ist die Entwicklung und Implementierung von jährlich verbindlichen Supervisionen sowie optional ergänzenden Coaching-Angeboten jeweils in Kleingruppen (10-12 Personen) für das hauptamtliche, mit Landesmitteln geförderte Trainerpersonal in den Fachverbänden durchgeführt bzw. ausgerichtet durch den Landessportbund Sachsen.
Das Projekt verfolgt das übergeordnete Ziel, Handlungssicherheit für Trainer:innen in der Trainer:in-Athlet:in-Interaktion zu schaffen, das Rollenverständnis zu schärfen, die Mündigkeit der Athlet:innen zu fördern, Konflikten vorzubeugen, physiologische sowie psychologische Belastungssituationen zu reduzieren und damit gleichzeitig einen Beitrag zur psychologischen Gesundheit der Akteure zu leisten. Mithilfe von regelmäßigen Supervisionen soll speziell für im Leistungssport tätiges hauptamtliches Trainerpersonal eine neue Qualität der Fortbildung entwickelt werden, die gezielt und kontinuierlich das eigene Trainerverhalten auf Mikro- und Makroebene reflektiert. Hierzu sollen die Trainer:innen verschiedener Sportarten in Kleingruppen gemeinsam diskutieren können und langfristig Ansätze zur eigenen Verhaltensveränderung erkennen.
Umgesetzt wird das Projekt in zwei Stufen:
1) zehn bis zwölf dreistündige Online-Workshops und
2) drei Intensivworkshops
Beide Phasen werden sowohl qualitativ als auch quantitativ evaluiert.
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Sport wird als geeigneter Kontext für die Entwicklung von sozialen und moralischen Kompetenzen angesehen. In diesem Projekt wird untersucht inwieweit und unter welchen Bedingungen der Sport einen Beitrag zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund leisten kann. Das Projekt wird seit 2007 von der Europäischen Vereinigung für Sportpsychologie (FEPSAC) unterstützt.
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Wirkungsweise von Interesse auf affektiv-motivationale Korrelate in unterschiedlichen Sportsettings
Interesse kann als kontextspezifische Form von Motivation aufgefasst werden, die das Erleben und Verhalten in unterschiedlichen Sportsettings beeinflussen kann. Ausgehend von der aktuellen Forschungslage ist es bedeutsam, die Zusammenhänge und Wirkungsweise von Interesse und affektiv-motivationalen Korrelaten zu untersuchen. Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, das Wirken von Interesse und intrinsischer Motivation auf das Affekterleben zu analysieren, um für die Sportpraxis konkrete Handlungsempfehlungen zur Beeinflussung des positiven Affekts ableiten zu können.
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Das affektiv-emotionale Erleben von Schülerinnen und Schülern spielt aus sportpsychologischer Perspektive eine wesentliche Rolle im Kontext des Sportunterrichts. Allerdings ist es bislang unklar, durch welche Unterrichtsmaßnahmen das affektiv-emotionale Erleben beeinflusst werden kann. Ziel dieser Forschung ist es, das Auftreten von Emotionen aus der Perspektive von Schülerinnen und Schülern im Sportunterricht und die Wirkung von Auslösern dieser Emotionen zu untersuchen.
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Emotionsregulation im Sport findet oftmals in sozial-interaktiven Kontexten statt. Dieser Forschungsschwerpunkt adressiert die Fragen, wie sich soziale Emotionen entwickeln und aufbauen sowie inwiefern soziale Emotionen, insbesondere Stolz und Empathie, als mögliche psychische Ressource für Athlet:innen, Sportschüler:innen, Trainer:innen und Sportlehrer:innen gelten können.
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Dieses Forschungsgebiet befasst sich mit psychologischen Aspekten im elektronischen Sport (eSport). Unter dem Begriff des eSports wird das wettbewerbsmäßige Spielen von Video- bzw. Computerspielen nach festgelegten Regeln verstanden. In diesem Projekt wird untersucht inwieweit Spielende von den Trainings- und Wettkampfbedingungen beeinflusst werden, und wie diese zur Leistungsoptimierung beeinflusst werden können.
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Innerhalb der sportpsychologischen Emotionsforschung standen bisweilen primär Phänomene wie Angst und Stress und deren Einfluss auf Kognitionen und Leistung im Vordergrund, während positive Emotionen wenig Aufmerksamkeit erhielten. Dies scheint nahezu überraschend, da Athletinnen und Athleten nicht nur unangenehme Emotionen erleben, sondern auch während des Trainings, der Wettkämpfe und im Verlauf ihrer Karriere eine Vielzahl von unterschiedlichen positiven Emotionen wie Freude, Gelassenheit oder Interesse berichten (Moen et al., 2018).
Innerhalb des ersten Forschungsarms ist es Ziel qualitativ zu explorieren (a) welche positiven Emotionen Athleten während Training und Wettkampf erleben, (b) wodurch diese entstehen und (c) wie Athletinnen und Athleten diese hinsichtlich ihrer Funktionalität bewerten.
Innerhalb des zweiten Forschungsarms sollen Laborstudien Aufschluss darüber geben, wie indizierte positive Emotionen wie zum Beispiel Freude, exekutive Funktionen (Inhibition, Arbeitsgedächtnis, kognitive Flexibilität; Diamond, 2013; Miyaka & Friedman, 2012) sowie höhergradige exekutive Funktionen wie Problemlösen oder Planung und darüber hinaus motorische Fertigkeiten beeinflussen.
Final und in Abhängigkeit der empirischen Ergebnisse, sind Interventionsstudien zur Veränderung von positiven Emotionen und Wohlbefinden bei Leistungssporttreibenden angedacht.
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Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) zielt auf die bio-psycho-soziale Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ganz unterschiedlichen Unternehmen und Branchen ab (Beck & Lenhardt, 2016). Jedoch ist auffällig, dass, obwohl Unternehmen zunehmend Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung einsetzen, digitale BGF-Instrumente, trotz fortschreitender Digitalisierung und Technisierung, bislang nur wenig Anwendung finden (Walter & Mess, 2018). Den vielen Vorteilen digitaler BGF, wie hohe Reichweite, Aktualität und Vielseitigkeit, stehen vor allem Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit sowie bezüglich mangelnder Zuverlässigkeit und stark schwankender Qualität von Gesundheitsinformationen im Internet gegenüber. Vor diesem Hintergrund wurde ein Bewertungskonzept entwickelt, das dabei helfen soll, die Qualität und die verschiedenen Rahmenbedingungen digitaler Angebote in der BGF besser einzuschätzen (Walter, Scholz, Nikoleizig & Alfermann, 2019). Das Bewertungskonzept umfasst sechs Kategorien: Information, Interaktivität, technische Erweiterung, Gestaltung der Website, Diagnostik/Evaluation und Qualitätsmanagement, denen insgesamt 17 Kriterien (z.B. Qualität, Aktualität, wissenschaftliche Fundierung, Prozessevaluation, Anschlussfähigkeit der Onlineangebote) zugrunde liegen. Die Überprüfung dieses Bewertungskonzeptes und die Bestimmung der Interrater-Reliabilität (IR) anhand von drei Anbietern für digitale BGF-Programme ergab eine durchschnittliche IR von po = 79.2 %; κ = 0.649 lag. Mit dem vorliegenden Bewertungskonzept ist es möglich wesentliche Qualitätsmerkmale digitaler BGF- Programme zuverlässig zu bewerten. Dies kann sowohl für Unternehmen, aber speziell auch für Trainerinnen und Trainer im Bereich BGF besonders nützlich sein, um langfristig betriebliche Gesundheitsförderung in den Arbeitsalltag zu implementieren.
Bewertungsbogen für digitale betriebliche Gesundheitsförderung
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Abgeschlossene Forschungsprojekte
Im S4WIN-Projekt wird Self-Talk und die damit verbundenen Auswirkungen auf psychologische Variablen und auf Leistungen von Nachwuchsathletinnen und -athleten untersucht. Nachwuchsleistungssporttreibende aus Individual- und Teamsportarten erhalten nach einem Versuchs-/Kontrollgruppenplan ein gezieltes Training in der Durchführung von Selbstgesprächen (Versuchsgruppe). Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird ein Manual zur Durchführung von individuellen Selbstgesprächen entwickelt Das S4WIN-Projekt wird vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft finanziell unterstützt (Az. ZMVI4-071001/16-18).
Leitfaden "Selbstgesprächsregulation für Wettkampferfolge im Nachwuchsleistungssport"
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