Die Professur für Experimentelle Sporternährung widmet sich Fragestellungen zum Zusammenspiel zwischen Ernährung, Sport und Gesundheit in verschiedenen Populationen. Im Folgenden erhalten Sie weitere Informationen zu unseren übergeordneten Forschungszielen, aktuellen Forschungsprojekten, dabei angewandten Untersuchungsmethoden sowie einschlägigen Veröffentlichungen der Professur.

Forschungsziel

Das übergeordnete Ziel der Professur für experimentelle Sporternährung gilt der Klärung von Fragestellungen zum Zusammenspiel zwischen Ernährung, Sport und Gesundheit in verschiedenen Populationen. Dabei werden Methoden zur Erfassung des Ernährungszustands (Körperzusammensetzung), des Energieverbrauchs sowie der Lebensmittel-, Energie- und Nährstoffzufuhr eingesetzt.

Folgende Schwerpunkte werden im Rahmen der Professur bearbeitet:

  • Entwicklung von standardisierten und validen Methoden zur Ernährungsbetreuung im Spitzensport
  • Konzeption einer nachhaltigen Sporternährung
  • Untersuchung der Ernährungssituation im Spitzensport
  • Einfluss körperlicher Aktivität auf die Mikronährstoffversorgung
  • Einfluss interner Kühlungsmaßnahmen auf die sportliche Leistungsfähigkeit
  • Untersuchung von Determinanten einer mediterranen Ernährungsweise

Aktuelle Forschungsprojekte

MEDIET4ALL – Transnational movement to support the sustainable transition towards a healthy and Eco-friendly Agri-Food System through the promotion of MEDIET and its lifestyle in modern society

Das internationale Projekt wird von der EU im Programm "Partnership for Research and Innovation in the Mediterranean Area" (PRIMA) mit einer Gesamtsumme von 2,3 Mio. Euro gefördert. Nachfolgend werden die Teilprojektinhalte mit Beteiligung der Professur für Experimentelle Sporternährung dargestellt.

Projektziele

Unterstützung des Übergangs zu einer modernen, nachhaltigen mediterranen Ernährungsweise (MEDIET), indem positive Aspekte von MEDIET und dem damit einhergehenden Lebensstil gefördert werden.

Inhalte

In Kooperation mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz werden in diesem Teilprojekt insbesondere folgende Forschungsaktivitäten durchgeführt:

  • Durchführung einer multizentrischen Umfrage, um das Verhalten der MEDIET-Konsument:innen zu verstehen und soziodemografische, -ökonomische und kulturelle Determinanten zu identifizieren,
  • Entwurf von Lifestyle-Programmen, die aktuelle Empfehlungen zur körperlichen Aktivität, MEDIET, soziale/mentale Aktivitäten beinhalten und sich an verschiedene Konsumentengruppen richten; und
  • Prüfung der Akzeptanz/Wirksamkeit dieser multidimensionalen Ansätze zur Förderung eines mediterranen Lebensstils und der körperlichen/geistigen Gesundheit im Rahmen einer multizentrischen, intervenierenden Fallstudie.

 

Laufzeit: 06/2023 – 05/2026

Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF (Förderkennzeichen: 02WPM1681).

Summe: ~510.000 €

Kontakt: Prof. Dr. Juliane Heydenreich

Weiterführende Informationen

DAiSY – DoctorAte in Sport Ethics and Integrity

Das internationale Projekt wird von der EU im Programm Horizon Europe (HORIZON), Marie Skłodowska-Curie Actions, Doctoral Networks (MSCA-DN) mit einer Gesamtsumme von rund 3 Mio. Euro gefördert. Nachfolgend werden die Teilprojektinhalte mit Beteiligung der Professur für Experimentelle Sporternährung dargestellt.

Projektziele: Aufbau eines interdisziplinären Netzwerks von Forschungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen im Bereich Sportethik und Integrität, um eine Kohorte von Doktoranden (n = 17) auszubilden, die in der Lage sind, die Entwicklung und Kritik der komplexen ethisch-rechtlichen Herausforderungen im Sportkontext auf der ganzen Welt zu untersuchen.

Inhalte: In Kooperation mit der Swansea University wird die Betreuung eine:r Doktorand:in zum Thema „Evaluating global educational provision in anti-doping” übernommen. In diesem Projekt wird analysiert, inwieweit der International Standard of Education (ISE) der WADA (2021) umgesetzt wird. Auf diese Weise können Herausforderungen und Hindernisse besser verstanden werden, mit denen Anti-Doping-Organisationen bei der Umsetzung der Anti-Doping-Politik konfrontiert sind.

Laufzeit: 09/2023 – 08/2026

Drittmittelgeber: EU, Marie Skłodowska-Curie Actions, Doctoral Networks (MSCA-DN)

Kontakt: Prof. Dr. Juliane Heydenreich

Weiterführende Informationen: https://daisi-project.eu/

This project DAiSI has received funding from the European Union’s Horizon Europe by the granting Authority REA (the European Research Executive Agency) under Grant Agreement No 101120342; from the Swiss State Secretariat for Education, Research and Innovation (SERI) and from the Engineering and Physical Sciences Research Council [grant number: EP/Y031687/1].

Nutr-e-Screen – Digitalisierung und Standardisierung der Ernährungsbetreuung zur frühzeitigen Identifikation ernährungsbezogener Gesundheits- und Leistungsrisiken insbesondere bei weiblichen Athleten

Internationale Organisationen (z.B. IOC) fordern die regelmäßige Erfassung ernährungsbezogener Gesundheitsitems von Athlet*innen. In D wird die Ernährungsbetreuung bisher nicht standardisiert, sondern variiert je nach Sportverband oder Stützpunkt. Zudem erfolgt keine standardisierte Erfassung ernährungsbezogener Gesundheitsrisiken (z.B. RED-S, Essstörungen), obwohl diese im Sport, v.a. bei Sportlerinnen, international eine hohe Prävalenz aufweisen. Für D liegen weder Prävalenzdaten vor, noch sind Risikokonstellationen für ernährungsbezogene Gesundheitsrisiken bekannt. Derzeit finden die Ernährungserfassung von Athlet*innen sowie die Vermittlung von Ernährungswissen – wenn überhaupt – standortspezifisch überwiegend analog statt. Eine Digitalisierung validierter, evidenzbasierter Instrumente könnte erheblich zu einer Standardisierung der Sporternährungsbetreuung in D beitragen, den Zugang zur Sporternährungsbetreuung für nahezu alle Kadersportler*innen erhöhen sowie Erkenntnisse zu geschlechter- und sportartspezifischen Problemstellungen liefern.

Projektziele: (1) Digitalisierung und zur Verfügung stellen von wissenschaftlich fundierten Instrumenten der Ernährungsbetreuung im Leistungssport, (2) Validierung und Evaluierung der digitalisierten Instrumente anhand ausgewählter Kriterien und (3) Erfassung ernährungsbezogene Gesundheitsrisiken bei Athlet:innen.

Inhalte: Die Ziele werden in einer multizentrischen Studie mit 2 Studienarmen umgesetzt:

(1) Digitalisierung/Evaluation eines Screenings auf ernährungsbezogene Gesundheits- und Leistungsrisiken

(2) Überprüfung der Validität/Anwendbarkeit eines (digitalen) Verzehrprotokolls im Sport

Wissenschaftliche Kooperationspartner: HAW Hamburg, PH Schwäbisch Gmünd, Universität Tübingen

Laufzeit: 05/2024 – 08/2025

Drittmittelgeber: Bundesinstitut für Sportwissenschaft BISp (Aktenzeichen 070108/24-25).

Summe: ~190.000 €

Kontakt: Prof. Dr. Juliane Heydenreich

Untersuchungsmethoden

Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht über Untersuchungsmethoden und Geräte, die bei der Forschung in der Abteilung Experimentelle Sporternährung Anwendung finden.

  1. Körperzusammensetzung und Knochenstatus
    Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA)
    Dual energy X-ray absorptiometry (DEXA)
    Calipometrie
  2. Energieverbrauch
    Indirekte Kalorimetrie
    Herzfrequenz- und Akkzelerometrie
    Aktivitätsprotokolle
  3. Lebensmittel-, Energie- und Nährstoffzufuhr
    Verzehrprotokolle
    Food Frequency Questionnaire
    Doubly labelled water

Publikationen

Ein Auszug aus einschlägigen Publikationen der Mitarbeiter:innen der Professur für Experimentelle Sporternährung aufgeführt.

  • Heydenreich J, Koehler K, Braun H, Grosshauser M, Heseker H, Koenig D, Lampen A, Mosler S, Niess A, Schek A, Carlsohn A. Effects of internal cooling on physical performance, physiological and perceptional parameters when exercising in the heat: a systematic review with meta-analyses. Front Physiol. 2023;14:1125969. doi: 10.3389/fphys.2023.1125969
  • Heydenreich J, Schweter A, Lührmann P. Characteristics of healthy German children and adolescents across tertiles of calcaneal stiffness index. J Public Health. 2021. doi: 10.1007/s10389-021-01682-z
  • Heydenreich J, Schweter A, Lührmann P. Impact of physical activity, anthropometric, body composition and dietary factors on bone stiffness in German university students. J Sports Med Phys Fit. 2021;61(4):571-81. doi: 10.23736/S0022-4707.20.11281-7
  • Heydenreich J, Schweter A, Lührmann P. Association between body composition, physical activity, food intake and bone status in children and adolescents. Int J Environ Res Public Health. 2020;17(19):E7294. doi: 10.3390/ijerph17197294
  • Heydenreich J, Schutz Y, Kayser B, Melzer K. Validity of the Actiheart step test for the estimation of maximum oxygen consumption in endurance athletes and healthy controls. Curr Issues Sports Sci. 2019;4:003. doi: 10.15203/CISS_2019.003
  • Heydenreich J, Schutz Y, Kayser B, Melzer K. Comparison of conventional and individualized 1-MET values for expressing maximum aerobic metabolic rate and habitual activity related energy expenditure. Nutrients. 2019;11(2):458. doi: 10.3390/nu11020458
  • Heydenreich J, Melzer, K, Flury C, Kayser B. Low energy turnover of physically inactive participants as a determinant of insufficient mineral and vitamin intake in NHANES. Nutrients. 2017;9(7).pii:E754. doi: 10.3390/nu9070754.
  • Heydenreich J, Kayser B, Schutz Y, Melzer K. Total energy expenditure, energy intake, and body composition in endurance athletes across the training season: a systematic review. Sports Med Open. 2017 Dec;3 (1):8. doi: 10.1186/s40798-017-0076-1.

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