Vom lokalen Turnverein über das Institut für Leibesübungen und die Deutsche Hochschule für Körperkultur hin zur Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig – Erfahren Sie mehr über unsere historische Entwicklung.

Meilensteine

  • In der über 600jährigen Universitätsgeschichte finden sich frühzeitig Belege für „Sport“ und „Sportwissenschaft“.

  • 1845
    Der Allgemeine Turnverein 1845 (ATV) wurde als erster Turnverein Leipzigs gegründet. Zu den Gründern gehörten der Philosoph und Politiker Karl Biedermann, der Orthopäde Moritz Schreber sowie der Mediziner Carl Ernst Bock, Professor für Anatomie an der Universität Leipzig.

  • 1860
    Die Vorturnerausbildung des ATV galt als Vorbild für die gesamte deutsche Turnerbewegung. Maßgeblich geprägt wurde sie von Justus Carl Lion, dem späteren Direktor der Sächsischen Turnlehrerseminare.

  • 1905
    Mit Beginn des 20. Jahrhunderts strebte Hermann Kuhr für den 1905/06 zunächst als private Studentenvereinigung geschaffenen Allgemeinen Akademischen Turnabend die Anerkennung als offizielle Universitätsinstitut an.
    Aufgabe sollte neben dem Studentensport auch eine akademische Turnlehreraus- und fortbildung sein. Ab Oktober 1908 war Kuhr offiziell als Universitäts-Turnlehrer tätig.
  • 1920
    Kuhrs Bemühungen führten 1920 zur Gründung des Gymnastischen Instituts an der Leipziger Universität, die Umbenennung in Institut für Leibesübungen erfolgte 1925.
  • 1925
    Am 1. Oktober 1925 wurde Hermann Altrocks auf eine außerplanmäßige Professur für Pädagogik der Leibesübungen berufen. Dies war die erste sportwissenschaftliche Professur an einer deutschen Universität.
  • Unter seiner Leitung entsprach die theoretische und praktische Ausbildung der Studierenden den modernsten Auffassungen jener Zeit und wurde durch historisch-philosophische, medizinische und trainingsmethodische Forschung ständig verbessert. Damit erlangten die junge Sportwissenschaft, aber auch Altrock selbst, wachsende Anerkennung und verhalfen der Universität Leipzig zu einer führenden Position auf diesem Gebiet in Deutschland. 
  • 1947
    Nach dem Ende der NS-Zeit erhielt das Institut ab 1947 die Bezeichnung „Institut für körperliche Erziehung und Schulhygiene“. Nach der Gründung der DDR bekam das „Institut für körperliche Erziehung und Schulhygiene“ 1953 den Namen „Institut für Körpererziehung“ (IfK) an der Karl Marx-Universität Leipzig. 
  • 1950
    Mit der Gründung der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) am 22.10.1950 entstand in Leipzig eine zentrale Lehr- und Forschungsstätte der DDR für das Gebiet von Körperkultur und Sport. Neben Diplomsportlehrer:innen sowie Lehrenden für Körpererziehung für den Einsatz im Schulsport sowie im Breiten- und Leistungssport, wurde an der DHfK auch wissenschaftlicher Nachwuchs ausgebildet. Ab 1955 übernahm sie die Ausbildung von Schulturnlehrer:innen, die Leipziger Universität stellte diese gleichzeitig ein.
  • Durch die enge Verknüpfung von Lehre und Forschung sowie Theorie und Praxis erlangte die DHfK internationale Anerkennung. Zahlreiche Publikationen von Wissenschaftlern dieser Hochschule zählen noch heute zu den Standardwerken der Sportwissenschaft.
  • 1964
    Im April fand der erste Internationale Trainerkurs an der DHfK mit 28 Teilnehmern aus Afrika und Asien statt. Beginnend bereits 1955, ab 1964 in Form der Internationalen Trainerkurse (ITK) etabliert und 1972 mit der Gründung des Instituts für Ausländerstudium institutionalisiert, wurden Studierende aus über 120 Ländern mit diesen Angeboten erreicht und an der DHfK ausgebildet. Die Kurse wurden bis zur politischen Wende in der DDR fortgeführt.
  • 1990
    Trotz der wissenschaftlichen und fachlichen Leistungen der DHfK in Forschung und Lehre des Sports wurde sie nach dem Ende der DDR 1989/90 „abgewickelt“, wie im allgemeinen Sprachgebrauch die Auflösung von Einrichtungen und Betrieben der DDR im Zuge der deutschen Wiedervereinigung genannt wurde.
  • 1993
    Mit der am 8. Dezember 1993 gegründeten Sportwissenschaftlichen Fakultät wurde die Traditionslinie sportwissenschaftlicher Lehre und Forschung an der Universität Leipzig wieder aufgenommen.
  • Heute
    Die Sportwissenschaftliche Fakultät deckt mit 14 Professuren die breite Interdisziplinarität der Sportwissenschaft ab. Gegenwärtig studieren über 1200 Studierende in zwei Bachelor-, sechs Master- sowie vier Lehramtsstudiengängen. Unsere Fakultät versteht sich als weltoffene Institution für praxisnahe Forschung, innovative Lehre und internationale Vernetzung.

    Als Partnerhochschule des Spitzensports fördert die Universität Leipzig in Kooperation mit u.a. dem Olympiastützpunkt Leipzig Spitzensportlerinnen und Spitzensportler; die Sportwissenschaftliche Fakultät bietet für Spitzensportlerinnen und –sportler beste Trainings- und Studienbedingungen.

    Der Internationale Trainerkurs wird heute durch das Auswärtige Amt gefördert und bildet zweimal jährlich Teilnehmende aus Entwicklungs- und Schwellenländern aus. Seit 1964 haben über 5000 Trainerinnen und Trainer aus 150 Ländern an den Weiterbildungskursen teilgenommen

 

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